Rund 150 Jahr nach der Planung spazieren wir unter fachkundiger Anleitung durch den Bestand. Auf rund 60 Hektar stehen mehr als 150 Baum- und Straucharten. Die botanischen Gäste stammen aus Afrika, Asien und Amerika. Sie fühlen sich in Weinheim absolut heimisch. Dietmar Spicker führt uns die Wege entlang und erzählt uns weitere Details zu Geschichte und Botanik der imposanten Parkwald-Landschaft. Wir stauen vor allem, als Park-Experte Spicker erwähnt, wie schön barrierefrei alles angelegt sei. Hat der Schlossherr damals gewusst, wie man heute touristische Ausflugsziele gestaltet, damit alle etwas davon haben? Nein, widerspricht Dietmar Spicker. Der Schlossherr pflegte seine Pflanzungen von der Kutsche aus zu kontrollieren.
Und trotzdem:
Die Geschichte mit der Mammutbaum-Mode unter Adligen, das ist doch ein bisschen geflunkert, oder? Keinesfalls. Viele Quellen berichten davon. Auf Württembergischer Seite war es Naturliebhaber König Wilhelm I, der sich Gigantensamen aus der neuen Welt bringen ließ. So ein üppiger Park wie in Weinheim findet sich allerdings in ganz Württemberg nicht. Vielleicht liegt es daran, dass das Klima in der Kurpfalz besonders günstig ist. Außerdem darf man die Rolle der Feuerwehr nicht vergessen. Die rückt bei anhaltender Trockenheit an – und zwar mit der ganz großen Gießkanne. Das Löschfahrzeug ist gerade gut genug, um den Durst mancher Exoten-Arten zu stillen.