Tauchen
Wie ein Fisch im Wasser
Maren Moldon vom Tauchteam Bodensee kennt die Vorurteile: „Der Bodensee wird unterschätzt. Dabei ist er ein ausgezeichnetes Tauchgewässer, anspruchsvoll und wahnsinnig vielseitig.“ Für absolute Beginner ist es schön, dass zu den vielen Seiten des Bodensees auch ruhiges Flachwasser gehört. Andere würden Kinderbecken dazu sagen, aber jeder fängt klein an. Dort stehen wir gerade auf sicherem Grund. Es ist mein erstes Mal! Nennt man das Jungferntauchgang? Ich hätte nicht gedacht, dass es so fix geht mit den ersten Grundlagen. Maren erweist sich als geduldige Lehrerin. Einer der wichtigsten Faktoren beim Tauchen ist Zeit. Das lerne ich schon beim Anlegen der Tauchmontur. Anzug, Brille, Schnorchel, Sauerstoffflasche. Es dauert eine Weile, bis alles sitzt. Maren freut sich, dass ich sie Löcher in den Bauch frage. Besser jetzt, als später. Also alles fragen, was man wissen möchte. Schließlich gestaltet sich die Kommunikation unter Wasser deutlich schwieriger.
Als bekennendes Greenhorn bin ich bei Maren in besten Händen. „Ruhig atmen!“, sagt sie in totaler Gelassenheit. Ich mache es genau so, wie wir es geübt haben und widerstehe dem Reflex, die Luft anzuhalten, wenn es unter Wasser geht. „Ruhig weiter atmen!“ Die ersten Meter in der Tiefe sind eine Sensation. Es soll hier imposante Steilwände und einen gesunkenen Schaufelraddampfer geben, hat Maren erzählt. Aber das ist erstmal nichts für mich. Ich freu mich über die gute Sicht, die ungewohnte Perspektive und die Stichlinge, die ich entdecke. Tatsächlich: Eine andere Welt. Eine neue Perspektive, und ich mittendrin! Die großen Fische wie Hecht und Welse können warten. Ich bleibe gerne bescheiden und schaue nach den Kleinen. Dafür bin ich stolz wie Bolle, dass der erste Tauchgang so prächtig funktioniert. Sollte jeder gemacht haben. Ist doch ganz einfach, das sagt auch Maren.