Der Ursprung der neuen, alten Kunst des Obstanbaus befindet sich in der Gemeinde Schlat am Nordrand der Schwäbischen Alb. Hier, südwestlich von Geislingen befindet sich seit jeher die Obstkammer Württembergs. Von hier aus werden die Marktstände der gesamten Neckarregion bestückt. Überwiegend mit Tafelobst. Jörg Geiger hat erkannt, dass es auch einen anderen Weg geben muss. Sonst geht der regionale Obstanbau unter im Günstig-Diktat des Marktes ein. Was man landläufig Streuobstwiesen nennt, dafür hat er den Begriff Wiesenobst geprägt. Im Gegensatz zum Tafelobst geht es dabei nicht um Aussehen, sondern um Substanz. Säure und Gerbstoffe sind erwünscht. So entsteht Aroma. Indem er die alten Charakter-Sorten wieder zu neuer Blüte bringt, schafft er frische Qualitäten. Nicht im Obstkorb, sondern in der Flasche. Manche der flüssigen Köstlichkeiten sind so neu, dass sie keine Vorbilder haben. Also wurden neue Namen erfunden. Wie lustlos würde sich die Bezeichnung „alkoholfreier Sekt“ anhören? Geiger nennt es „Prisecco“. Der Prisecco schmeckt, wie er heißt: spritzig, dass der Gaumen prickelt.