Weingut SchererÖkowinzer mit Lust am Experimentieren
Repräsentativ kann man die Kellerei der Bad Krozinger Jungwinzer Felix Scherer und Michael Zimmer nicht eben nennen. Am Rande des Kurortes liegt der Schererhof, in Omas ehemaligem Schweinestall stehen jetzt alte Barrique-Holzfässer, die sie aus dem Burgund geholt haben. Scherer baut gemeinsam mit seinem in Berlin aufgewachsenen Kompagnon auf mittlerweile rund zehn Hektar verschiedene Burgunder an. Dabei experimentieren sie auch mit ökologischen Anbau-Techniken, so kommen etwa „effektive Mikroorganismen“ zum Einsatz: Bakterien, die auf natürliche Weise für eine gesunde Rebe sorgen sollen.
Ihre Etiketten gestalten sie mit viel Witz – das Logo etwa zeigt den Berliner Bären und den badischen Greif – das ist mehr als nur ein simpler Herkunftsverweis, da schwingen auch Tradition und eine gute Prise Coolness mit. Ansonsten finden sich auf den minimalistisch designten Etiketten nur die nötigsten Informationen: um welchen Wein es sich handelt, aus welcher Rebsorte er ist. Kein Firlefanz, keine bunten Farben. Scherer und Zimmer lernten sich auf der Winzerschule kennen, schmiedeten bald den Plan vom eigenen Weingut – und verwirklichten ihn 2010. Statt auf Hightech setzen die Jungwinzer auf Qualität, Naturnähe und Einfachheit: „Anfangs haben wir viel improvisiert. Das ist zum Credo geworden. Wenn ich Top-Trauben habe, brauche ich auch nicht viel mit ihnen anzustellen“, meint Felix Scherer.