STUTTGART, 7. Oktober 2024 – Der Tourismus-Verband Baden-Württemberg verleiht im kommenden Jahr zum zweiten Mal den Innovationspreis Tourismus. Zum Thema „Räume im Wandel“ zeichnet er Projekte aus, die öffentliche oder private Räume wiederbeleben und sie damit zu attraktiven Anlaufstellen für Einheimische und Gäste machen. Drei beispielhafte Projekte sind nominiert: das Daheim-Indoorcamping in Triberg, die Ferienunterkunft Hederle in Elzach-Oberprechtal und das Stadtentwicklungsprojekt „Quartier im Wandel“, mit dem sich die Karlsruhe Tourismus GmbH beworben hat. Die thematische Ausrichtung des Preises ändert sich jährlich. Der Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten Preises wird auf der Urlaubsmesse CMT im Januar 2025 bekannt gegeben.
„In Baden-Württemberg gibt es viele kluge Initiativen, die aus alten Räumen etwas Neues schaffen“, sagte Verbandspräsident Dr. Patrick Rapp im Anschluss an die Jurysitzung in Stuttgart. Mit der Auszeichnung wolle man zu entsprechenden Projekten anregen und mustergültige Ideen fördern. 29 Projekte hatten sich für den Preis beworben. „Auf die diesjährige Ausschreibung gab es noch einmal mehr Bewerbungen als im letzten Jahr. Wir freuen uns über das große Interesse und haben uns die Entscheidung auch diesmal nicht leichtgemacht“, so Rapp.
In der engeren Auswahl stehen nun drei Projekte, die auf eigene Weise Räume einem innovativen Wandel unterzogen haben und damit beispielgebend sind. Fünf weitere Initiativen schafften es ebenfalls in den engeren Kreis der Favoriten, wurden aber nicht für den Preis nominiert.
Die drei Nominierten für den Innovationspreis Tourismus im Überblick:
Daheim-Indoorcamping (eingereicht von: „daheim e.K.“)Mit dem Daheim-Indoorcamping bringt die „daheim e.K.“ neues Leben in eine alte Fabrikhalle. Wo in Triberg einst Metall zu Industrie- und Autokühlern verarbeitet wurde, stehen nun 16 Vintage-Wohnwägen, die mit ihren verschiedenen Designs keine Wünsche offenlassen –vom Schwarzwald-Look über Route-66-Charme bis hin zu Flower-Power. Sieben Themenhütten und fünf Safarizelte erweitern das Übernachtungsangebot, genauso wie Wohnmobilstellplätze im Außenbereich. Mit der Idee, die Fabrikhalle touristisch zu nutzen, reagierte die „daheim e.K.“ auf die rückläufige Zahl der Übernachtungsmöglichkeiten in der Schwarzwaldgemeinde. Mit dem ergänzenden hauseigenen Pub und der Möglichkeit, die Räumlichkeiten für Events zu buchen, schuf sie allerdings ein Angebot, das über den reinen Beherbergungsanspruch hinausgeht. Die Jury lobte den einzigarten Charakter des Projekts innerhalb des Campingspektrums. In Triberg böte sich die Möglichkeit für ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Daher sei das Daheim-Indoorcamping ein bemerkenswertes Beispiel für einen Raum im Wandel, bei dem wahrer Innovationsgeist sichtbar werde.
daheim-triberg.deHederle – Ferien im Baudenkmal (eingereicht von: Hederle 3 GbR Constanze und Christoph Freudenberger)Das Hederle in Elzach-Oberprechtal ist ein historisches Bauernhofensemble, das seine Gäste auf eine Zeitreise einlädt. Nach dem international verbreiteten Konzept „Ferien im Baudenkmal“ ermöglichen die Eigentümer Constanze und Christoph Freudenberger einen Urlaub, der auf moderne Ansprüche weitestgehend verzichtet und dem es dennoch nicht an Komfort mangelt. Der im 18. Jahrhundert erbaute Hof holt vielmehr das Lebensgefühl vergangener Zeiten zurück. Nach sechs Jahren Leerstand wurde er 2018 vor dem Abriss bewahrt. Die neuen Eigentümer sanierten das Hederle über fünf Jahre originalgetreu und hielten so ein Stück Schwarzwaldkultur am Leben, wozu nun auch die Feriengäste ihren Beitrag leisten: Die Buchungseinnahmen decken die Kosten des langfristigen Gebäudeerhalts. Die Jury bewertete diesen Aspekt äußerst positiv, wie auch die konsequente Entscheidung, bei der Sanierung das originale Erscheinungsbild des Hofes außen wie innen zu wahren. Es sei ein historisches Kleinod, das Urlaubsgäste auf neue Weise abschalten und in eine andere Welt eintauchen lasse, womit auch ein touristischer Trend aufgegriffen werde.
hederle3.deQuartier im Wandel – Kooperative Entwicklung des Marktplatzes Karlsruhe zum touristischen Erlebnisraum (eingereicht von: Karlsruhe Tourismus GmbH)Das Quartier Marktplatz in Karlsruhe soll sich zu einem Erlebnisraum mit hoher Aufenthaltsqualität und zum lebendigen Herzstück der Stadt entwickeln. Lange wurde der Marktplatz dieser Funktion aufgrund zahlreicher Umbaumaßnahmen nicht mehr gerecht. Die Karlsruhe Tourismus GmbH (KTG) ist Partner des seit 2022 laufenden Prozesses „City-Transformation” und damit erstmals in ein Stadtentwicklungsprojekt involviert. Sie trägt unter anderem mit Kulturveranstaltungen zur Belebung des Platzes bei. Den positiven Effekten des Tourismus auf Lebensqualität und Standortattraktivität verleiht die KTG besonderen Nachdruck. Als zentrale Akteurin zwischen Stakeholdern wie Gewerbetreibenden und Bildungseinrichtungen ist sie eine wichtige Stimme, die bei der Gestaltung des Marktplatzes nationale und internationale Gäste besonders im Fokus hat. Für die Jury ist die Einbindung des Tourismus in die Stadtplanung vorbildlich. Sie betonte, ein Raum im Wandel könne auch ein ganzer Marktplatz sein, Destinationsmanagement bedeute heute auch Lebensraumgestaltung. Der Gedanke, den Tourismus bei städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen an den Tisch zu holen, sei nachahmenswert.
karlsruhe-erleben.de/projekte/city-transformation/quartiere/marktplatz-carreNeben den drei Nominierten schafften es fünf weitere Initiativen in den engeren Kreis der Favoriten:
Albgut | Altes Lager – Naturnaher Tourismus auf der Schwäbischen Alb (eingereicht von: Touristik-Information Münsingen)
Ferienwohnung „Unter der Linde“ (eingereicht von: Lippenhof Unterkirnach)
Hotel 1280 Krone (eingereicht von: 1280 Krone GmbH)
KUBAA – Kulturbahnhof Aalen (eingereicht von: „aalen.kultur&event“)
Schwarzwald-Chalet „Wilde Rench“ (eingereicht von: Schwarzwald-Chalet „Wilde Rench“)
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