Eine Burg steht auf einem Hügel mit Weinbergen, im Vordergrund ein Sonnenblumenfeld.

Odenwald, Neckartal, Kraichgau-StrombergUrlaub im nördlichen Baden-Württemberg

12.5.2022von Hirsch & Greif

Streifzug durch Heidelberg und Neckartal

Wir sitzen im Auto und haben neben Koffern vor allem eine Menge schöner Erinnerungen im Gepäck. Ein letztes Mal überqueren wir den Neckar, an dessen Ufern und Umland wir herrliche Tage verbracht haben und sehen im Rückspiegel die sanften Hügel der Region, die uns so gut gefallen hat. Wobei wir genau genommen gar nicht eine einzige Region, sondern verschiedene im nördlichen Baden-Württemberg durchstreift haben: Die ersten beiden Tage waren wir im Odenwald und im Neckartal. Im Anschluss bereisten wir den Kraichgau und den Naturpark Stromberg-Heuchelberg.
Blick auf eine Altstadt mit einer oberhalb liegenden Burgruine. Die Stadt ist umgeben von bewaldeten Hügeln.
Wegweiser mit Wanderangaben in verschiedene Richtungen
Der Panoramablick vom Philosophenweg auf die Stadt Heidelberg mit Schloss und Alter Brücke macht Lust, die Stadt zu erkunden.
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Hinter uns liegen einige gewanderte Kilometer des Neckarsteigs. Partiell wurden einige davon auch erklettert, wie auf der besonders spektakulären Etappe durch die Margaretenschlucht. Dabei sind wir an vielen Burgen – in der vom Dilsberg ist sogar eine Jugendherberge - und einem der ältesten und größten erhaltenen jüdischen Friedhöfe Deutschlands vorbeigekommen. Wir besichtigten Heidelberg. Da gab es viel mehr zu entdecken als das weltbekannte Schloss und den Philosophenweg. Aus der Folterkammer der Burg Guttenberg hörten wir markerschütternden Schreie. Adler sausten im Sturzflug an uns vorbei. Und beim Gedanken an den Besuch im Freizeitpark in Tripsdrill mit seinen Achterbahnen und all den anderen Fahrgeschäften leuchten die Augen meiner Kinder immer noch. Dafür schlägt mein Magen auch Tage danach noch Kapriolen. Die Herzen sind also auf unserer Rückfahrt randvoll mit Anekdoten, Emotionen und Erlebnissen. So verwundert es nicht, dass sich die Gespräche um die vergangenen Tage drehen:

Ein FamilienerlebnisHerrliches Heidelberg

„Das war so lustig, als der kleine Buntfalke auf meinem Kopf gelandet ist“, erinnert sich mein Sohn. „Aber du hast voll erschrocken ausgesehen“, unterbricht ihn seine Schwester lachend, bestätigt aber: „Das war so super da.“ Sie reden von der idyllisch gelegenen Falknerei Tinnunculus auf dem Heidelberger Königsstuhl. Wegen des schlechten Wetters musste die Flugshow leider ausfallen, wir hatten aber das große Glück, dass uns Falkner Uwe Jacob, der die Falknerei seit 20 Jahren betreibt, dennoch einige seiner Greifvögel gezeigt hat.
Eine Mutter streichelt zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Sohn einen Uhu, der auf dem Arm einer Falknerin sitzt.
Ein Junge mit blauer Jacke hat einen Uhu auf dem behandschuhten Arm. Im Hintergrund stehen Bäume.
Blick auf eine Brücke von einer Gasse in einer Altstadt
Ein Junge und ein Mädchen sitzen zusammen auf einer steilen Treppe. Rechts und links ragen alte Mauern empor.
Die Faszination der Greifvögel erleben große und kleine Gäste hautnah in der Falknerei Tinnunculus in Heidelberg.
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„Heidelberg war überhaupt total schön“, findet die Elfjährige. „Die kleinen Gassen und die schönen, alten Häuser und das Riesenfass in der Schlossruine.“ Und ich frage: „Wisst ihr noch, wie viele Liter da reinpassen?“ „Über 220.000!“ antworten beide gleichzeitig wie aus der Pistole geschossen. Es hat sie wohl beeindruckt. Ich fand die Universitätsbibliothek wunderbar: Die renaissancehaften Türme, Giebel und Erker erinnern nicht aus Versehen ans Schloss und verbinden sich mit Elementen des Jugendstils, der 1905, als das Gebäude eingeweiht wurde, gerade in Mode kam. Herrlich auch der Blick vom Philosophenweg auf der anderen Neckarseite auf das Schloss und die Altstadt, die Heiliggeistkirche und die Alte Brücke. Die ganze Schönheit des Heidelberger Panoramas kann man auch bei einer Solarboot-Tour über den Neckar erfahren. Da geht es dann zudem an den Neckarwiesen, zahlreichen Unigebäuden und am Villenviertel Neuenheim vorbei.Für die Kinder war jedoch der Besuch des Zuckerladens der Höhepunkt ihres Besuchs in Heidelberg. Das kleine Geschäft in einer der unbedingt zu entdeckenden Nebenstraßen der Hauptstraße ist eine Oase für meine Schleckermäuler. In jedem Winkel gibt es hier Süßigkeiten zu entdecken. Und Inhaberin Marion füllt diese aus den großen Bonbongläsern für jede und jeden einzelnen liebevoll in die bunten Tüten. Bezahlt wird dann bei Jürgen hinter dem Tresen. Aber nicht einfach so; erst wenn die Würfel gefallen sind, steht der finale Preis fest. Die Spielregeln kennt nur der Chef persönlich. Das Fazit, als wir nach Ladenschluss wieder vor der Tür standen und uns fühlten, als seien wir aus einer Märchenwelt zurückgekehrt: „Mama, das war der tollste Laden ever!“
Eine Standseilbahn fährt in einem Stationsgebäude los.
Mutter, Sohn und Tochter genießen den Ausblick von einem Schloss.
Ein Schiff auf einem Fluss. Im Hintergrund eine Häuserpromenade.
Eine Mutter steht mit ihrem Sohn und ihrer Tochter in einem Süßigkeitenladen.
Eine alte Bergbahn führt hinauf zum Heidelberger Schloss.
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Etappenwanderung am NeckarUnterwegs auf dem Neckarsteig

Gut gefallen haben uns aber auch die Etappen auf dem Neckarsteig. Wer die ganzen 128 Kilometer, verteilt auf neun Etappen, von Heidelberg bis Bad Wimpfen läuft, begegnet einer eindrucksvollen Kultur- und Naturlandschaft. Daher sollte man sich unbedingt Zeit nehmen für die vielen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke – Burgen, Schlösser und Ruinen, Naturpark-Zentren und Museen. „Ich fand vor allem die Kletterei in der Margaretenschlucht nice“, sagt Johan. „Hätte ich Badezeug dabeigehabt, hätte ich unter dem Wasserfall geduscht.“ Für diesen ist die Jahrmillionen alte Schlucht bekannt, aber auch für ihre großartigen Ausblicke auf das Neckartal und die atemberaubenden Sandstein-Wände.
Ein Junge und ein Mädchen stehen vor einem Wasserfall in einer Schlucht.
Ein idyllischer Wasserfall stürzt in die Tiefe. Ein Baumstamm liegt quer darüber. Am hang wandert eine Familie auf einem schmalen Pfad durch den Wald.
Ein Junge macht eine Pause auf einer Liege am Waldrand mit Panoramablick ins Tal.
Die Wasserfälle in der Margaretenschlucht zählen zu den Highlights des Neckarsteigs.
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Auf der zweiten Etappe des Wanderweges passieren wir die Burgfeste Dilsberg. Der Steig führt einmal um die mittelalterliche Burganlage herum; es lohnt sich aber einen Abstecher hinter oder sogar auf die 16 Meter hohe Burgmauer zu machen. Von dort hat man einen sagenhaften Blick auf Odenwald und Neckar, der sich hier um den Berg schlängelt. Der weitere Weg führt durch sonnigen Laubmischwald bis nach Neckarsteinach. „Wäre doch toll, wenn unsere nächste Klassenfahrt in die Jugendherberge auf dem Dilsberg ginge. Die ist mitten in der alten Stadtmauer“, überlegt Mieke.
Eine Mutter wandert mit ihren Kindern Richtung dem Eingangstor einer Burg.
Eine Burgfeste mit Befestigungsmauern. Im Vordergrund ein Baum.
Eine Mutter steht mir ihrer Tochter und ihrem Sohn auf einer Festungsmauer und blickt in die Ferne. Im Hintergrund ragt eine Kirchturmspitze ins Bild.
Auf der zweiten Etappe des Neckarsteigs kommen wir zur mittelalterlichen Burganlage Dilsberg.
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Ein Highlight ist auch die letzte und neunte Etappe von Gundelsheim bis Bad Wimpfen. Dabei führt der Neckarsteig direkt an der Stauferburg Guttenberg vorbei, die im Laufe ihrer 800 Jahre nie zerstört und immer von der gleichen Familie bewohnt wurde. „Zum Glück war da gutes Wetter, dass wir die Flugshow sehen konnten“, finde ich. Die Vögel – Adler, Geier und Eulen – kreisten elegant über dem Neckartal und flogen so dicht über unsere Köpfe, dass wir den Lufthauch spüren konnten. Danach ging es noch ins Burgmuseum, in dem eine interessante Ausstellung viel über das Mittelalter und den Burgenbau, das Rittertum und die damalige Lebensweise vermittelt. „Habt ihr auch noch die Schreie der Gefolterten auf der Streckbank im Ohr?“, frage ich die Kinder auf der Rückbank. „Echt gruselig!“
Hassmersheim_Odenwald_Wegweiser-Burg-Guttenberg_(c)_Stefan-Kuhn-Photography
Ein Weißkopfadler schwebt über den Burghof.
Eine Mutter mit ihrem Sohn und ihrer Tochter in einem Burgmuseum. Im hinteren Eck steht eine Pferdenachbildung mit Ritter und Rüstung.
Auf der neuten Etappe des Neckarsteigs geht es Richtung Stauferburg Guttenberg.
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Nur wenige Kilometer weiter warten die Bergkirche und ziemlich versteckt der jüdische Friedhof von Heinsheim. Über 1000 Grabstellen legen ein bewegendes Zeugnis von über 400 Jahren Geschichte der jüdischen Landgemeinden im Kraichgau ab. Aufmerksam und andächtig liefen wir über die Wege und an den verwitterten Grabsteinen vorbei und entzifferten viele Jahreszahlen und Symbole. „So was habe ich noch nie gesehen“, sagt der Elfjährige und ich merke, wie sehr ihn dieser Ort auch im Nachhinein berührt hat.

Unterwegs im Kraichgau & Naturpark Stromberg-Heuchelberg

Hier sieht es aus wie in Italien – dabei sind wir fast 1000 Kilometer weiter nördlich. Wie eine grüne Insel liegen Kraichgau und Stromberg zwischen Karlsruhe, Mannheim, Heilbronn und Stuttgart und ihren Autobahnen. Viel zu viele Menschen sind so sicher schon häufiger an den entsprechenden Ausfahrten vorbeigefahren, ohne auch nur zu ahnen, was sie verpassen. Schon bei unserer Ankunft verstand ich sofort, warum die Gegend hier auch die badische Toskana genannt wird. Das milde Klima macht einen mediterranen Eindruck, fruchtbare Weinberge schmiegen sich an sanfte Hügel und wechseln sich ab mit Streuobstwiesen, Feldern und Wäldern und überall verteilt warten wie hübsche Tupfen malerische Ortschaften auf Erholungsuchende, Genießer, Rad- oder Wanderfans. Wir haben zwar nur ein Wochenende im Kraichgau/Stromberg verbracht, waren aber in dieser kurzen Zeit ganz weit weg vom Alltag und haben uns schlicht in dieses Land der 1000 Hügel verliebt.

Mit dem Rad durch den KraichgauGravel-Bike-Tour zum Kloster Maulbronn

Am ersten Tag unseres Aufenthaltes wollten die jugendlichen Kinder einfach ein paar chillige Stunden am See an der Ehmetsklinge verbringen. Für die Erwachsenen ging es derweil aufs Rad. Doch nicht auf irgendein Rad: Die Region ist bekannt für ihre Touren auf dem Gravel Bike, das sich in den letzten Jahren zum echten Must-have entwickelt hat. Ob Straße oder Schotter, Weinberge, kleine Pässe oder einfache Trails – mit dem Gravel hat man immer das richtige Bike unter dem Hintern. Alle Wege sind gut befahrbar und selbst die asphaltierten sind so einsam oder schön, dass man es verschmerzen kann. Und neben der sportlichen Herausforderung für Beine und Puste warten eine Vielzahl an kulturellen und kulinarischen Highlights auf die Graveler. Die Routen führen vorbei an verwunschenen Burgruinen, mittlelalterlichen Dörfern und historischen Altstädten, Museen, Schlössern und Aussichtstürmen, durch Naturparks und zu Badeseen. Außerdem laden diverse Landgasthöfe und die für die Gegend so typischen Besenwirtschaften ein, regionale Spezialitäten zu kosten und vielleicht auch, ein Glas Wein zu trinken.
Eine Burg steht auf einem Hügel mit Weinbergen, im Vordergrund ein Sonnenblumenfeld.
Ein Radfahrer lehnt auf seinem Lenkter. Neben ihm steht eine Radfahrerin. Sie blicken beide über ein Sonnenblumenfeld. Am Horizont steht eine Burg auf einem Berg.
Ein Radfahrer und eine Radfahrerin radeln durch einen idyllischen Ort mit Fachwerkhäusern und großen Bäumen.
Die Radrouten im Kraichgau führen durch malerische Landschaften mit Burgen und Schlössern.
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Uns führt der Weg beispielsweise zum weltberühmten Kloster Maulbronn, dessen Ursprünge im 12. Jahrhundert liegen. Das UNESCO-Weltkulturerbe zählt zu den am besten erhaltenen Klosteranlagen des Mittelalters nördlich der Alpen. Wir drehen eine Runde durch den von Türmen und Mauern umschlossenen Klosterhof, um den sich Gebäude unterschiedlicher architektonischer Stilrichtungen versammeln. Uns begeistert vor allem der gotische Kreuzgang und die Vorhalle der Klosterkirche. Aber ob der in die Wand gekratzte Namenszug wirklich von Friedrich Hölderlin selbst stammt, der hier wie Johannes Kepler und Hermann Hesse gelebt und gelernt hat?! Wir verlassen die Mauern und treten fest in die Pedale, um den klostereigenen Weinberg zu erklimmen und die Aussicht von oben zu genießen.
Zwei Gravelbiker fahren durch Weinberge. Im Hintergrund ist eine Klosteranlage zu sehen.
Zwei Radfahrer fahren nebeneinander mit Gravelbikes an einer alten Gebäudemauer vorbei.
Ein Radfahrer und eine Radfahrerin fahren an einer Klosteranlage vorbei.
Frisch gestärkt nehmen wir mit unseren Gravel-Bikes Kurs auf das Kloster Maulbronn im Kraichgau.
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Am Nachmittag stoßen wir dann zu unseren Kindern an der Ehmetsklinge. Vor 20 Jahren als Hochwasserschutz angelegt, hat sich der Badesee zu einem beliebten Familienausflugsziel entwickelt. Er liegt mitten im Naturpark Stromberg-Heuchelberg, dem die Flüsse Lein, Zaber und Kirchbach, Metter und Enz mit ihren Tälern die Form einer wie zum Gruß geöffneten Hand geben. Auf den Nordhängen und Hügelrücken wachsen naturnahe Laubwälder, an den Südhängen reifen Trauben an den Reben und in den Tälern wechseln sich hübsche Dörfer, saftige Wiesen und Gewässer ab. Es ist dieses harmonische Wechselspiel, das die Gegend so einzigartig macht und bei dessen Anblick man sich sofort wohlfühlt, auch wir.Die Kinder toben am Stausee, springen, schwimmen und spielen Frisbee am Naturstrand. Und nachdem sie noch eine Runde mit dem SUP übers Wasser gedreht haben, sind sie bereit für einen Besuch in der WildkatzenWelt. Hier erwartet sie allerdings kein Gehege mit den wilden Samtpfoten, sondern eine erlebnispädagogische Ausstellung, die sogar unsere großen Kinder begeistert.
Blick auf den Stausee Ehmetsklinge im Kraichgau, mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.
Ein Junge steht auf einem Stand-Up-Paddelboard mitten auf einem See.
Ein Junge und ein Mädchen springen von einem Holzsteg ins Wasser.
Der Stausee Ehmetsklinge im Kraichgau wurde als Hochwasserschutz angelegt.
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Unter dem Motto „Entdecke das Phantom des Strombergs“ lernen große und kleine Gäste den Unterschied zwischen Wild- und Hauskatzen kennen, können Felle befühlen und Skelette bestaunen. Sie lernen, wie man Wildkatzen in einem Gebiet nachweisen kann und warum sie den Geruch von alten Socken mögen. Sie tauchen ein in die Welt der Katzensinne und kommen dabei auch ihren eigenen auf die Spur: Welche Frequenzen können wir wahrnehmen? Wer hört auch noch Töne im Bereich von 15.000 Hz? Das schaffen nämlich meist nur noch jüngere Menschen unter 35 Jahren; wer 20.000 Hz hört, hört schon richtig gut. Aber Ohren wie ein Luchs oder eben eine Wildkatze haben wir damit noch lange nicht. Denn Jungkatzen können Töne bis zu 100.000 Hertz hören.
Eingang zu einem Naturparkzentrum. Auf dem Gelände gibt es wildes Gebüsch und abgebrochene Baumstämme.
Eine Mutter lässt sich mit ihren drei Söhnen von einer Gästeführerin eine Ausstellung über Wildschweine erklären.
Ein Mann schaut aus einem Panoramafenster durch ein Fernrohr auf Streuobstwiesen.
Zwei Jungs hangeln sich an Seilen über einen Kletterparcours.
Naturparkzentrum Stromberg-Heuchelberg gibt es eine Ausstellung über die WildkatzenWelt.
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Urlaubsspaß in Kraichgau-StrombergKanufahren auf der Enz und Besuch im Erlebnispark Tripsdrill

Der nächste Tag führt uns in den Süden der Region - wieder aufs Wasser: Die Enz lockt uns bei Bietigheim aufs Wasser. Bei den „Zugvögeln“ leihen wir uns Kanus und paddeln eine Runde auf dem gemütlichen kleinen Flüsschen. Die Enz ist ein 105 Kilometer langer Nebenfluss des Neckar, die idyllisch und weitgehend naturbelassen durch den nördlichen Schwarzwald bis Besigheim fließt. Wir lassen die Boote kurz vor dem imposanten Viadukt in Bietigheim zu Wasser. Da die Fließgeschwindigkeit hier nicht sehr hoch ist, können auch Neulinge ganz entspannt sein. Die Tour führt durch eine sehr reizvolle Auenlandschaft, die vielen Tieren und Pflanzen ein Zuhause bietet. Im, am und auf dem Wasser und den Kiesbänken gedeihen hier seltene Vogelarten, Pflanzen und Fische. Die Kinder halten Augen und Ohren offen, vor allem um einen Eisvogel zu entdecken. Doch sie werden leider nicht fündig. „Beim nächsten Mal vielleicht?!“, sagt meine Tochter. Und ich schlage ein, denn Wiederkommen wollen wir gewiss!
Ein Mädchen sitzt bereits in einem Kanu, während ein weiteres Kind einsteigt. Zwei Frauen halten das Kanu fest.
Eine Frau und zwei Kinder fahren in zwei Kanus auf einem Fluss unter einem Viadukt hindurch.
Zwei Kinder und eine Mutter paddeln in Kanus auf einem Fluss. Im Hintergrund sieht man ein Viadukt.
Zwei Menschen paddeln in einem Kanu auf einem Fluss. Im Vordergrund ragt ein großer Baum über das Wasser.
Unsere Kanutour startet in Bietigheim im Kraichgau. Die Enz ist ein Nebenfluss des Neckars.
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Aber bei allem Interesse für Kultur und Geschichte, Wanderungen und Wildvögel – auf meine Frage, was denn nun das Schönste an den Ferien gewesen sei, rufen beide einstimmig: „Der Freizeitpark Tripsdrill!“Seit Eugen Fischer 1929 mit der Altweibermühle den Grundstein für Deutschlands ersten Freizeitpark legte, hat sich Tripsdrill stets weiterentwickelt und modernisiert, ohne dabei seinen Prinzipien Originalität, Qualität und Authentizität untreu zu werden. Mit dem Motto „Schwaben anno 1880“ nimmt Tripsdrill zwischen Ludwigsburg und Heilbronn eine Sonderstellung unter den Freizeitparks ein und wurde schon mehrfach als bester Themenpark Europas ausgezeichnet.Das alles interessiert meine Zwillinge nicht sonderlich, wenngleich sie schon bemerkt haben, dass die Atmosphäre mit den vielen Bäumen und Wiesen und direkt unterhalb der Weinhänge ganz besonders ist. Sie orientieren sich vorrangig an den Loopings und Steilabfahrten der fünf Achterbahnen des Parks: Seit ihrer Einweihung 2008 ist die Holzachterbahn „Mammut“ einer der Publikumslieblinge. Und auch ich fand die 30 Meter hohe Attraktion sehr imposant, zumal ich weiß, dass zwei Millionen Spezialnägel verbaut wurden.
Blick auf einen Freizeitpark mit Wildwasserbahn und Achterbahn.
Ein Junge und ein Mädchen sitzen in einen kleinen Boot auf einem Teich in einem Freizeitpark und spritzen mit einer Wasserpistole.
Blick auf den kleinen See in einem Freizeitpark, daneben Baumhäuser, im Hintergrund Achterbahnen.
Ein Junge und ein Mädchen sitzen ganz vorne in einer Achterbahn in luftiger Höhe.
Der Freizeitpark Tripsdrill war Deutschlands erster Freizeitpark.
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Johan und Mieke begeisterten sich für das Gefühl, mit 80 Sachen durchs Gebälk zu brettern. Im Auto auf der Rückreise fachsimpeln sie, welche der fünf Achterbahnen die beste gewesen ist. Als Siegerin geht die Hängeachterbahn „Hals über Kopf“ vom Platz, deren Streckenverlauf sich mehrfach mit dem Verlauf der Familienachterbahn „Volldampf“ kreuzt. Die vier Überschläge auf der knapp 800 Meter langen Strecke finden direkt über den Köpfen der anderen Besucher und Besucherinnen des Parks statt und sind einfach das Highlight dieses schönen und ältesten Freizeitparks Deutschlands: „Das war Wahnsinn!“, finden beide und waren sich selten so einig.