Prickelnd frisch ist es am Morgen, als wir uns mit Ranger Florian Hoffmann auf den Weg durchs Unterholz begeben. Wir spazieren durch die Wildnis, die täglich wilder wird. Aber bedrohlich ist gar nichts. Der Wald ist nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. Schon nach einigen Minuten stellt sich große Zufriedenheit ein. Alles so wie es sein soll. Ranger Florian zeigt uns tausende Details, die in keinem Wander- oder Naturführer stehen. Wie denn auch? Der Park entsteht erst.
Neben den Naturbeobachtungen, entdecke ich etwas an mir selbst: Der Wald legt mein vergessen geglaubtes Wissen frei. Früher in der Schule hatte ich’s noch drauf. Zum Beispiel der Unterschied von Tanne und Fichte? Äh… wie war das gleich nochmal? „Die Tannenzapfen stehen, die Fichtenzapfen hängen,“ erläutert der erfahrene Ranger. (Genau! Grundlagenwissen, ich erinnere mich). „Fichte sticht, Tanne nicht,“ fügt Florian hinzu und drückt uns einen Zweig zum Kneten in die Hand. (Jetzt wo er es sagt, fällt’s mir wieder ein). Während ich mein wissendes Lächeln aufsetze, bin ich dem Ranger tief dankbar, dass er auch die selbstverständlichen Kleinigkeiten erwähnt. Wenn man die Fichtennadeln zwischen den Fingern zerreibt, duften sie zart nach Zitrone, die Tannennadeln mehr nach Orange. (Kann ich jetzt endlich zugeben, dass ich keinen blassen Schimmer davon hatte.)