Im Zentrum der Macht
Wir sind nur drei Kilometer Luftlinie vom Zentrum der Macht entfernt. Hat jemand Game of Thrones gesehen? Falls ja: Willkommen, ihr Wandersleute. Wir befinden uns im Hochmittelalter. So ähnlich wie in der TV-Serie, jedoch ohne Dracheneier, ohne tödliche Insekten und ohne diesen wilden Fantasy-Stilmix aus allen Epochen. Zwischenfälle, die durch dreiäugige Raben verursacht werden, sind auf unserer Wanderung nicht zu erwarten. Auf den Pfaden im Norden der Schwäbischen Alb gelten alle Fakten als historisch gesichert. Wir bleiben in den Spuren des echten Hochmittelalters. In diesem legendären Zeitalter befand sich das Zentrum der Macht genau dort oben, wo in diesem Moment die Sonne ein wundervolles Licht hin wirft: auf dem Hohenstaufen.
Zugegeben: Man braucht etwas Fantasy, um den Bogen von der Serie zu den Staufern zu schlagen. Doch turbulent ging es damals zu, als die Staufer den mittleren Teil von Europa beherrschten. Man hätte gewiß mehrere Staffeln Staufer-Saga drehen können. Hier wie da wurde gewandert, gekämpft, geheiratet und gemordet. Und ehe man es sich versah, war eine Hauptfigur aus der Handlung verschwunden. Schauen wir auf die harten Fakten: Das Adelsgeschlecht, das man heute Staufer nennt, regierte im 12. Jahrhundert. Ihr legendärer König Barbarossa würde im Jahr 2022 genau 900 Jahre alt werden. Wo er gestorben ist, weiß man nicht. Er kam von einem Feldzug in den tiefen Osten nicht mehr zurück. Vielleicht eine Information für Drehbuchautoren einer zukünftigen Staufer-Saga. Falls Barbarossa wieder auftaucht, wäre es pure Fantasy.