Ein Mann in traditioneller Kleidung trägt lange Holzscheite in der Dämmerung. Im Hintergrund sieht man ein großes Lagerfeuer.

Licht und Schatten9 traditionelle Feste in Baden-Württemberg

15.1.202510 min. Lesedauervon Hirsch & Greif
Erlebe magische Momente: Feuerräder, Lichterschwimmen und Brauchtum in Baden-Württemberg – eine Reise in die faszinierende Welt von Licht & Schatten!

Feuer und Flamme im Süden

Traditionen, die das Dunkel erleuchten

Wo glühende Scheiben durch die Luft sausen, Lichtbäche funkeln und riesige Feuerräder die Nacht erleuchten: Der Süden Deutschlands ist voll von uralten Bräuchen rund um Licht und Feuer. Für die Locals sind diese Events fest im Kalender verankert, und für alle Besucher:innen gibt's unvergessliche Erlebnisse. Wir haben die heißesten Lichtfeste und schönsten Feuertraditionen für euch gesammelt!


Wo die Verse Funken schlagen

Scheibenschlagen in Bernau

„Schiibi, Schiibo! Wem söll die Schiibe goh? Sie söll ‚der Liebsten‘ goh! Goht sie it, no gilt sie it. Schiibi, Schiibo!“ – Liebeserklärungen, Glückwünsche oder freche Sprüche gehören beim Scheibenschlagen einfach dazu. Mit den glühenden Holzscheiben fliegen auch die Funken der Begeisterung. Die Scheiben ziehen leuchtende Feuerbahnen in den Nachthimmel und sorgen für echte Wow-Momente. In Bernau wird über die ganze Fastnachtswoche hinweg geschlagen, sodass du genug Zeit hast, das Spektakel selbst zu erleben. Lass dir dieses feurige Event nicht entgehen!
Brennende Scheiben fliegen in den Nachthimmel und sprühen Funken.
Schiibi, Schiibo!
Das Scheibenschlagen ist ein weit verbreiterter Brauch in ganz Mitteleuropa.

Ein Feuer dreht durch

Freilaufendes Feuerrad in Brombach

Jedes Jahr am Fastnachtsdienstag gibt's in Brombach bei Eberbach im Odenwald ein Spektakel, das du nicht verpassen darfst: Das Feuerrad! Dieser uralte Brauch, den schon die Germanen gefeiert haben, vertreibt den Winter mit einem riesigen, brennenden Rad. In Brombach stopfen sie ein Rad mit getrockneten Strohzöpfen – das wird dann angezündet und rollt den Hang hinunter, bis es in einer Senke stillsteht. Aber das ist noch nicht alles! Vor dem großen Finale gibt’s das Feuerspringen – eine Mutprobe für die Jungs, bei der es heiß hergeht.

Erfahre mehr über das Feuerrad
Ein Mensch steht einem riesigen Lagerfeuer zugewandt und schaut hinein. Es ist Nacht und die Funken fliegen.
Menschen stehen in der Dunkelheut um ein riesiges Lagerfeuer herum.
Winter Ade!
Überall am Bodensee, in Oberschwaben und weiteren Gegenden im Süden lodern die Funkenfeuer und vertreiben den Winter.
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Hallo Frühjahr!

Funkenfeuer zwischen Bodensee und Oberschwaben

Am "Funkensonntag", vier Tage nach Aschermittwoch, wird’s richtig heiß: Überall am Bodensee, in Oberschwaben und weiteren Gegenden im Süden lodern die Funkenfeuer und vertreiben den Winter. Die ausgedienten Christbäume werden zu gigantischen Feuersäulen aufgeschichtet und obenauf sitzt eine „Funkenhexe“ oder eine andere Strohfigur, die laut krachend im Feuer verschwindet. In Wilflingen, nahe der Fastnachtshochburg Rottweil, wird der „Fideli“ schon am Aschermittwoch mit großem Gejammer von der Fastnachtsgemeinde dem Feuer übergeben. Mit ihm endet die närrische Zeit – aber keine Sorge, die Fastnacht kommt im nächsten Jahr am Dreikönig wieder zurück und der Spaß beginnt von vorne. Sei dabei und erlebe das wilde Treiben hautnah!

Entdecke die Fasentstradition in Wilfingen

Ein Lichtermeer im Herzen der Stadt

Lichterschwimmen in Wurmlingen

In Wurmlingen im Donaubergland wird es am Abend des 19. März, dem Josefstag, richtig aufregend! Die Kids basteln kleine Schiffchen und lassen sie mit brennenden Lichtern auf dem Faulenbach schwimmen. Der alte Brauch, genannt „De bach abi schwimma“ oder „Liachtliabischwimma“, soll symbolisieren, wie Eis und Schnee ins Meer geschwemmt werden und mit dem Frühling das Licht zurückkommt. Der Schwäbische Albverein sorgt dafür, dass diese Tradition nicht in Vergessenheit gerät und verstärkt den Lichterstrom mit Brettern voller Lichter, die den Bach vom „Kindlebrunnen“ aus in ein wahres Lichtermeer verwandeln. Ein absolutes Muss für alle, die festliche Traditionen und leuchtende Nächte lieben!

Erfahre mehr über das Lichterschwimmen
Gruselige Traditionen leben auf

Rübengeister in Denkingen

Wie in den USA die Kürbisse, so werden bei uns an Allerheiligen Futterüben geschnappt, ausgehöhlt und mit frechen Fratzen verziert. Danach werden sie beleuchtet und ins Fenster gestellt oder durch die Straßen getragen. In Denkingen, am Fuße der Schwäbischen Alb, ist dabei richtig was los: Die Narrenzunft veranstaltet jedes Jahr im Herbst einen spannenden Rübengeister-Umzug, bei dem sogar ein eigenes Rübengeister-Lied geschmettert wird. Und im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck kannst du kurz vor Allerheiligen gemeinsam Rübengeister schnitzen und dann beleuchtet durchs Museumsdorf tragen. Das macht richtig Spaß!
Ein ausgehöltes Rübengesicht leuchtet.
Rübengeister statt Halloween-Kürbis
Die Rübengeister sind eine Tradition, die im wahrsten Sinne des Wortes aus der Not geboren wurde.
Ein Feuer weist den Weg

Nikolausfeuer in Hirrlingen

In Hirrlingen gibt es eine außergewöhnliche Nikolaus-Tradition! Am 5. Dezember wird ein riesiges Feuer am Hang entfacht, und alle warten gespannt auf den Nikolaus. In der Gemeinde bei Tübingen weisen die Einwohner dem Heiligen dann den Weg durch das Feuer. Die Kids tragen ihre selbstgemachten Harzfackeln – das sind besondere Laternen mit Kerzen – und sorgen für eine magische Atmosphäre. Sobald das Feuer lodert, kommt der Nikolaus mit Knecht Ruprecht und zieht in einige Häuser ein. Du solltest das auf keinen Fall verpassen!
Ein riesiges Feuer wurde errichtet. Die Menschen stehen in der Dunkelheit darum herum.
Wegweiser für den Nikolaus
Am Abend wird der Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht durch die Mädchen und Jungen abgeholt und das Feuer entzündet.
Menschen stehen in der Dunkelheit an einem riesigen Feuer und halten lange Stecken hinein. Es liegt Schnee.
Ein Mann in traditioneller Kleidung trägt lange Holzscheite in der Dämmerung. Im Hintergrund sieht man ein großes Lagerfeuer.
Weihnachtsfackeln
Hoch über der Stadt Atensteig versammeln sich am Heiligen Abend um 18.00 Uhr Einheimische und Gäste, um mit großen Feuern und Hunderten von Handfackeln sinnbildlich die Geburt Christi zu feiern.
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Fackeln zum Fest

Weihnachtsfackeln in Altensteig

Ein echtes Highlight: Das Altensteiger Weihnachtsfackeln! Am Heiligabend stapeln die Altensteiger „Fackler“ ab 6 Uhr morgens zwei gigantische Türme aus Holzscheiten, die bis zu zwölf Meter hoch sind und an der Spitze eine festliche Tanne tragen. Nach dem Gottesdienst läuten die Glocken und die Holzstöße werden entfacht. Wenn die Flammen in den Himmel schießen, zünden die „Fackler“ ihre bis zu fünf Meter langen Fackeln an und postieren sich auf den Bergwiesen. Das Beste daran: Auch du kannst mitmachen! Zünd deine Handfackel an und schwenke sie mit den anderen – bis das ganze Nagoldtal in einem Lichtermeer erstrahlt. Ein unvergessliches Erlebnis!

Erfahre mehr über die Fackeln in Altensteig
Ab in die gute Stube

„Z’Licht go“ und „Stubede“ im Hochschwarzwald

Wenn der Winter Einzug hält und die Tage kürzer werden, rückt man in den Schwarzwaldhöfen näher zusammen. Im Hochschwarzwald hat das „Z’Licht go“ und die „Stubede“ Tradition! Seit Generationen versammeln sich Familie, Freunde und Nachbarn in der gemütlichen Stube, wo das Feuer im Kachelofen prasselt. Hier wird Karten gespielt, musiziert, erzählt und geschnitzt! Der Ursprung dieser Tradition? Neben der Geselligkeit sparte das Versammeln in der Stube eines Hofes Brennholz und Energie. Deswegen nennt man den alten Brauch des Zusammenkommens auch „Z’Licht go“ - also miteinander zum Licht gehen. Heute steht die Gemütlichkeit im Mittelpunkt. Mit wem möchtest du „Z’Licht go“?
Vier Menschen sitzen an einem gemütlichen Holztisch und spielen Karten.
Stubede
Die „Stubede“ (abgeleitet von der Stube) hat eine lange Tradition im Schwarzwald und bezeichnet die gesellige Zusammenkunft.

Eine feurige Ostertradition

Osterschwammtragen in St. Peter

Ein absolut beliebter Osterbrauch in Baden-Württemberg ist das Osterfeuer. Am Karfreitag oder Ostersonntag flammen die Feuer traditionell auf Feldern oder Bergkämmen auf. Eine besondere Form des Osterfeuers in St. Peter im Hochschwarzwald beheimatet: Hier sammeln die Jugendlichen im Wald „Zunderschwämme“. Diese Baumpilze waren früher schon die Feuerstars und Lichtkönige. Am Ostersonntag bekommen sie im Gottesdienst eine Segnung und werden danach in einem fetten Feuer zum Glühen gebracht. Mit den glimmenden „Osterschwämmen“ ziehen die Jugendlichen dann von Haus zu Haus und verteilen sie als segenbringendes Osterfeuer. Eine echt heiße Sache!

Erfahre mehr über das Osterschwammtragen
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