Im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebten die Kelten auf der Heuneburg bei Sigmaringen. Sie kannten Bernstein, Koralle und attische Keramik. Sie bauten mit südländischen Lehmziegeln, waren reich und hatten ein weitverzweigtes Handelsnetzwerk. Interessierte erleben die Reste einer der damals wichtigsten Siedlungen nördlich der Alpen als Freiluftmuseum. Das Ausgrabungsfeld besteht aus einer Fürstenburg und weitläufigen Außenanlagen. Im nahegelegenen Museum gibt es interessante Funde zu bestaunen.
Tipp
In der Umgebung der Heuneburg gibt es mehrere Viereckschanzen und Grabhügel. Ein acht Kilometer langer archäologischer Wanderweg verbindet sie mit der Heuneburg und dem Heuneburgmuseum.
Kelten-Spuren sind in Baden-Württemberg nicht nur in der Heuneburg, sondern an vielen Orten erlebbar. In den Museen des Landes genauso wie an zahlreichen Fundstätten begeben sich Gäste auf Zeitreise zu den Kelten.
6 spannende Fundstätten
Auf den Spuren der Kelten in Baden-Württemberg
1. Colombischlössle
Prunkgrabschätze in Freiburg
In der Oberrheinregion zwischen Breisach und dem Schwarzwald fühlten sich die Kelten wohl: Sie ist eine der reichsten keltischen Fundlandschaften in ganz Baden-Württemberg. Allen voran in den Prunkgräbern von Kappel und Ihringen machten Archäologen erstaunliche Entdeckungen, die heute im Colombischlössle in Freiburg ausgestellt sind. Wegen seiner außergewöhnlichen Sammlung gilt es als „Schaufenster der Archäologie Südbadens“.
Es wird auch "Schaufenster der Archäologie Südbadens" genannt.
2. Landesmuseum Württemberg
Herausragende Keltenfunde in Stuttgart
Die Statue des Kriegers von Hirschlanden, eiserne Spitzbarren, bronzene Schwerter und vergoldete Grabbeigaben aus dem Hochdorfer Fürstengrab: Das Landesmuseum Württemberg präsentiert in den Räumen des Alten Schlosses in Stuttgart herausragende Funde aus der Zeit der frühen Kelten.
Innenaufnahme des Keltenmuseums. In Schaukästen stehen historische Handkarren und Figuren.
3. Ipf bei Bopfingen
Kreisrunder Keltenberg
Was von Weitem aussieht wie ein runder, grüner Hügel, ist eines der beeindruckendsten archäologischen Geländedenkmale im Süden. Sein Aussehen erhielt der Ipf im 6. und 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Hier befinden sich mächtige Befestigungsanlagen, denn der Berg war einst wichtiger Handelsort zwischen Donau, Main und Neckar. Die Freilichtanlage zeigt heute auch den Nachbau eines keltischen Gebäudes. Ipf und Umgebung erschließt auch ein archäologischer Rundweg.
Die Natur als Wirkkraft des Magischen: Das Archäologische Landesmuseum bietet unter anderem spannende Einblicke in die Glaubenswelt der Kelten. Gäste besuchen naturheilige Orte, lernen Gottheiten kennen und erleben die Ahnenverehrung der Kelten. Das Archäologische Landesmuseum hat übrigens sieben Zweigmuseen im ganzen Land.
Im Raum der Götter-Weihesteine erfahren Gäste mehr über die Glaubenswelt der Kelten.
5. Keltenmuseum Hochdorf/Enz
Blick ins Fürstengrab
1977 wurde in Hochdorf/Enz archäologische Weltgeschichte geschrieben: Erstmals konnte man das intakte Grab eines keltischen Fürsten aus frühkeltischer Zeit untersuchen. Das dortige Keltenmuseum präsentiert die rekonstruierte Grabkammer.
Hier gibt es das rekonstruierte intakte Grab eines keltischen Fürsten zu bestaunen.
6. Taubertal
Eine ganze Siedlung
In der Region zwischen Tauberbischofsheim und Rothenburg liegt mit dem Oppidum von Finsterlohr bei Creglingen die größte spätkeltische Anlage im Nordosten Baden-Württembergs. Die gut erhaltene Ringmauer schützte im 1. vorchristlichen Jahrhundert eine etwa 123 Hektar große Siedlung, wobei ein Teil der Fläche auch als Weide- und Ackerland diente.