Ein Turm im lila-rosa Sonnenuntergang in einem Park. Davor ein Brunnen mit Wasserspielen.

Zeitreise des Wassers5 wassergeprägte historische Monumente in BaWü

29.8.2024von Hirsch & Greif

Eine tragende RolleDie Bedeutung des Wassers im Laufe der Zeit

In den 63 Monumenten der Staatlichen Schlösser und Gärten spielt Wasser seit jeher eine wichtige Rolle. Sei es als hervorragender Transportweg, in verspielten Springbrunnen oder in luxuriösen Badehäusern: Wasser sorgte für weitreichende Fortschritte in Baden-Württemberg.

Diese fünf Beispiele geben Einblicke in die Zeitreise des Wassers:

#1 Die Heuneburg Handelszentrum am Fluss

Vom 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. herrschten in der Heuneburg bei Hundersingen mächtige Fürsten. Dank der Donau entwickelten sie ein reges Handelszentrum. Denn über den Fluss importierten die keltischen Eliten Waren, die vor allem vom Mittelmeer stammten, wie etwa griechische Keramik. So eigneten sie sich durch den Austausch auch handwerkliches Wissen an. Heute sind viele Relikte im Keltenmuseum auf der Heuneburg ausgestellt. heuneburg-pyrene.deExtra-Tipp:Unterhalb der Heuneburg schlängelt sich die zweite Etappe des Bäderradwegs entlang. Er führt vom Bodensee durchs oberschwäbische Hügelland bis nach Bad Wörishofen im Allgäu über 250 Kilometer und knapp 3.000 Höhenmeter. Seinen Namen verdankt er den vielen Thermen und Heilbädern, die an seinem Wegesrand liegen.
Man sieht rekonstruierte Häuser aus Lehm und Holzziegeln der Kelten. Herum ist eine Mauer gebaut mit kleinen Fenstern. Unterhalb des Hügels befinden sich weite Wiesen und ein Fluss.
Die Heuneburg war einst eine der wichtigsten Kelten-Siedlungen nördlich der Alpen.

#2 Kur- und Heilbad BadenweilerRömische Bäderkultur

Wer war’s? Die Römer. Sie besetzten große Teile des heutigen Baden-Württembergs und bauten Thermalquellen zu luxuriösen Badetempeln aus. Ihre Wasserleitungen waren wahre Ingenieurskunst. Bewundern kannst du sie etwa noch im antiken Kur- und Heilbad Badenweiler im Schwarzwald. Die Ruinen gehören zu den eindrucksvollsten römischen Denkmälern im Süden. badruine-badenweiler.deExtra-Tipp:Oberhalb der Stadt Badenweiler liegt eine weitere bemerkenswerte Ruine, die dir einen wunderbaren Ausblick auf die Vogesen und das Rheintal bietet: Burg Badenweiler. Erbaut im 12. Jahrhundert, war sie lange Zeit Sitz der Herzöge von Zähringen. Heute genießen Kurgäste von hier aus den weiten Blick.
Im Vordergrund ist ein Model eines römischen Bades zu sehen. Im Hintergrund sind die Überreste des Originalbaus zu erkennen.
Die Badruine in Badenweiler gehört zu den eindrucksvollsten römischen Baudenkmälern im Süden.

#3 Kloster und Schloss SalemRetter in der Not

Inmitten großzügiger Park- und Gartenanlagen im gleichnamigen Ort liegt das ehemalige Kloster und heutige Schloss Salem. Fast wurde das prächtige Klosterensemble der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert zerstört: In der Nacht vom 9. auf den 10. März 1697 barst ein Ofen in der Gesindestube und das Feuer vernichtete große Teile des Klosters. Wenige Wochen später wurde ein Neubau geplant, unter Berücksichtigung fortschrittlichster Feuerschutzmaßnahmen. Unter anderem bekam das Kloster von Pferden gezogene Feuerlöschwagen. Diese kannst du heute im schlosseigenen Feuerwehrmuseum bestaunen.salem.deExtra-Tipp:
Rund um Schloss Salem und den Bodensee liegen noch weitere prunkvolle Schlösser und Festungen. Da wäre zum Beispiel das neue Schloss Meersburg mit feinen Stuckarbeiten und dem reich verzierten Treppenhaus. Oder das Neue Schloss Tettnang, das für seine barocken Gemälde bekannt ist. Und eines der schönsten Panoramen Baden-Württembergs hast du von der Festungsruine Hohentwiel aus.
Luftaufnahme eines weißen Schlosses, davor ein akurater Graten mit rosa blühenden Bäumen.
Schloss Salem liegt idyllisch am Bodensee.

#4 Kloster MaulbronnWasser clever genutzt

Im Mittelalter erklärten die Zisterziensermönche das Vorhandensein von Wasser als Voraussetzung jeder Klostergründung. Vor allem eigene Gewässer waren wichtig, damit sich die Mönche mit Fisch versorgen konnten. Außerdem entwickelten die Mönche erste Systeme, die Frisch- von Abwasser trennten. Eines der am besten erhaltenen Zisterzienserklöster nördlich der Alpen steht in Maulbronn. Dort kannst du auch das komplexe Wasserbewirtschaftungssystem der Zisterzienser erleben. kloster-maulbronn.deExtra-Tipp:Auf der Klosterroute Nordschwarzwald entdeckst du die vier schönsten Klöster des Mittelalters: Maulbronn, Hirsau, Reuthin und Alpirsbach. Auf dem Weg von einem Kloster zum nächsten wanderst du durch rauschende Wälder, über Höhen mit weiten Aussichten und durch stille Täler – ein Genuss für Körper und Seele.
Ein großer Brunnen steht im Innenhof des Klosters Maulbronn.
Ein großer Brunnen steht im Innenhof des Klosters Maulbronn.

#5 Schlossgarten SchwetzingenPrunkvolle Brunnen

Im Barock setzten die Fürsten Wasser in ihren Gärten zur Demonstration von Reichtum und Macht ein. Davon zeugen die Schlossgärten in Bruchsal, Heidelberg, Weikersheim und vor allem in Schwetzingen. Man baute im dortigen Schlossgarten nach dem Vorbild Versailles ein ausgeklügeltes Wassersystem. Dieses speiste Fontänen, Brunnen und Bassins, unter anderem die kunstvolle Brunnenlaube der Wasserspeienden Vögel.schloss-schwetzingen.deExtra-Tipp:In der Kurpfalz findest du, neben dem Schloss Schwetzingen mit seinem weitläufigen Garten, noch weitere beeindruckende, einstige Herrschaftssitze. Eine der schönsten Ruinen ist sicherlich das Schloss Heidelberg mit seinem berühmten Ottheinrichsbau. Unweit davon thront in Mannheim ein weiterer Prachtbau, die Residenz. Und bekannt für ihren weiten Ausblick über das Neckartal und den Odenwald ist die Burgfeste Dilsberg.
Luftaufnahme einer prunkvollen Gartenanlage mit Wasserspielen. Am Ende der Anlage ist das Schloss zu erkennen.
In der Barockzeit waren Wasserspiele in den Gärten eine Demonstration von Reichtum und Macht.
Inspirationen
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen ihre Tore